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Das Alpenschneehuhn

Schnee isoliert - das haben nicht nur die Inuit gelernt, diese Eigenschaft nutzen auch die Schneehühner um in eisiger Kälte den Winter zu überstehen. Aber auch das Federkleid besitzt spezielle Anpassungen für eine hervorragende Isolation.

Die Schneehühner bauen sich «Iglus»

Als einzige Vögel vertauschen Schneehühner im Winter ihr braunes Sommerkleid mit einem schneeweissen, das sie vor Feinden verbirgt und, weil es dichter ist, vor Kälte schützt. Selbst die Zehen sind dann bis an die Krallen dicht befiedert. Nebst einem hervorragenden Kälteschutz bietet dies den Vorteil, dass die Vögel weniger einsinken und damit besser über den Schnee trippeln können – wie mit Schneeschuhen.

Das Winterkleid des Schneehuhns schützt besonders gut vor den eisigen Temperaturen im Gebirge. Die Federn sind mit einem zusätzlichen Daunenzweig ausgestattet, der sehr gut isoliert (siehe Abbildung). Federn enthalten in der eigentlichen Federsubstanz mikroskopisch kleine Luftbläschen. Die weissen Federn weisen häufiger solche Bläschen auf als dunkle und steigern damit den Isolationswert des Gefieders.

Unter dem Schnee ist es wärmer

Um im Winter möglichst viel Energie zu sparen und Feinden zu entgehen, graben sich Schneehühner während der Nacht und manchmal auch über Mittag in Schneehöhlen ein. Bei Tagesanbruch verlassen sie die Höhlen, um den Kropf mit Nahrung zu füllen. Schneehühner graben sich mit den Füssen voran im pulverigen Schnee ein, und versinken bis ½ Meter tief im Schnee. Dort graben sie einen ungefähr halbmeterlangen Tunnel, den sie hinter sich verschliessen. In diesem «Iglu» verdauen sie die aufgenommene Nahrung. Dasselbe wiederholt sich am Nachmittag.

Flüge werden - wann immer möglich - vermieden, weil dadurch viel Energie vergeudet wird. Messungen haben gezeigt, dass auch bei extrem tiefen Minusgraden (Nordostsibirien mit -40 bis - 50°C Aussentemperatur und starken Winden) in der Schneehöhle die Temperatur nicht unter -1 bis -4°C absinkt. Auch bei völlig gefrorener und mit einer Eisschicht überzogenen Pflanzennahrung können die Schneehühner ihre Energiebilanz auf diese Weise aufrecht erhalten. Voraussetzung ist jedoch, dass die Tiere nicht gestört werden.

Störung mit grossen Folgen

Schon eine Annäherung auf 300 Meter kann ein Schneehuhn durch die Vibration aufschrecken und zur Flucht aus der gut isolierten Schneehöhle bringen. So verliert das Schneehuhn viel kostbare Energie und muss zusätzlich die aufwändige Verdauung der aufgenommenen Nahrung unterbrechen. Der Variantenskifahrer, Tourenfahrer oder Schneeschuhläufer, der das Huhn gestört hat, merkt vielleicht nicht einmal etwas davon.

Weitere Informationen

Kurzporträt Schneehuhn

Kurzporträt Schneehuhn (Vogelwarte Sempach)

Artenförderungsprogramm

Artenförderungsprogramm